
Alle tragen den gleichen karierten Pyjama, trinken heissen Kakao und schauen selig zu, wie die Kinder mit leuchtenden Augen unter dem riesigen Weihnachtsbaum die Geschenke auspacken … so hat uns Hollywood und die Werbeindustrie Weihnachten in den Kopf gehämmert und die Messlatte hoch gesetzt für das alljährliche Fest der Liebe. Doch die Realität sieht anders aus: Wenn die ganze Familie zusammen kommt, kann das in den besten Familien zu Knatsch und Stress führen.
Einerseits weil ganz unterschiedliche Weltbilder von verschiedenen Generationen aufeinander prallen, andererseits weil man zwar Familie ist, aber sonst nicht viel gemeinsam hat oder weil es man an den Weihnachtstagen einfach zu viel aufeinander hockt und ausser dem Braten auf dem Tisch nichts mehr voneinander ablenkt. Das aktiviert unausgesprochene Spannungen und Konflikte.
Dass dabei einerseits Weihnachten als das Fest der Liebe gilt und insgeheim die Erwartungshaltung von Friede, Freude, Eierkuchen über allem steht und andererseits mit Covid eines der hitzigsten Themen aller Zeiten in aller Munde ist, macht es auch nicht einfacher.
Aber das muss nicht so sein. Folgende 6 Tipps helfen dir, gelassener zu bleiben. Lohnt sich zu lesen, denn diese Tipps sind nicht nur für Weihnachten und Familiensituationen hilfreich.
Diese Tipps lassen sich gut für jegliche zwischenmenschliche Beziehungen und Situationen anwenden, in denen unterschiedliche Weltbilder und Erwartungshaltungen aufeinanderprallen und Konfliktpotenzial herrscht. Also quasi für überall. 😉
Here we go:
Tipp#1: Sorge für genügend Me-Time-Puffer und Bewegung
Dir fällt vor lauter Familie die Decke auf den Kopf? Geh doch morgens vor der Familiensause eine Runde joggen. Das durchlüftet dein Gehirn und schüttet Glückshormone aus. Meditiere, lies ein Buch oder geh zeitig ins Bett und schau dir dort einen Film alleine an – alles was dich von der Familie raus – und bei dir selbst reinzoomt hilft, wieder in deine Energie zu kommen und dort zu bleiben. Und bitte ganz ohne schlechtes Gewissen, denn sonst kannst du es gleich bleiben lassen. Ich erinnere dich daran: Du kommst zuerst. Weil nur so kannst du Energie tanken und wieder Energie für andere haben. Da haben alle was davon.
Und wenn du dich wirklich nicht rausnehmen kannst, geht gemeinsam auf einen Spaziergang. Hauptsache raus und in Bewegung. In Bewegung und in der Natur wechseln die Gesprächsthemen und es kommt wortwörtlich frische Luft und Bewegung in angespannte Situationen. Probiere es aus.
Tipp #2: Gehe davon aus, dass jeder sein Bestes gibt.
I know, hard one. But good one:
Wenn der Onkel wieder über die Ausländerpolitik lamentiert und alles wieder besser weiss: Ja, das nervt.
Du musst ihn dafür nicht lieben, lediglich akzeptieren. Mir hilft dabei, zu wissen, dass jeder sein Bestes gibt, was er gerade geben kann. Ignoranz und Besserwisserei sind häufig ein Zeichen von nie gelernter Achtsamkeit und vor allem Unsicherheit. Zeugen eines Weltbildes, das nicht anders gelernt wurde.
Und nein, das ist keine Entschuldigung aber eine Erklärung. Lass seine Meinung stehen – es ist nur eine Meinung und nicht die eine Wahrheit.
DIE Wahrheit gibt es übrigens auch nicht. Also warum darauf den Anspruch erheben?
Jeder hat sowieso seine eigene Wahrnehmung der Realität und es geht nicht darum, Recht zu haben. Wechsle lieber charmant das Thema. Geht er nicht darauf ein, sag ehrlich, dass du lieber das Fest mit ihm und den Anderen geniessen möchtest statt über den Flüchtlingsstrom oder die Covid-Fallzahlen zu sprechen.
Tipp #3: Vereinbart vorab Spielregeln
Ich habe mit meiner Familie jetzt schon beschlossen, dass wir an Weihnachten nicht über Covid und das Weltgeschehen diskutieren. Weil wir werden die Probleme der Welt sowieso nicht am Weihnachtstisch lösen können und höchstens für angespannte Stimmung sorgen, die ja am Ende keiner will und niemandem hilft.
Es ist in Ordnung, sich wenigstens mal für ein paar Tage in Watte zu packen. Weihnachten gehört uns, der Familie. Darauf wollen wir uns konzentrieren. Du und deine Familie vielleicht auch?
Tipp #4: Alles hat ein Ende (nur die Wurst hat zwei)
Auch wenn sie lang erscheinen, auch diese Tage gehen wieder vorbei. Nimm’s easy – den Rest des Jahres bist du wieder frei, dein Ding zu machen. Mach dir keinen Krampf – Familie ist nur Familie. Du bist erwachsen und damit frei, dir deine Wahlfamilie aus Freunden und lieben Bekannten selbst auszuwählen, du bist nicht mehr wie als Kind auf deine Familie angewiesen.
Du musst sie nicht alle heiss und innig lieben und gut finden. Und sie dich auch nicht. Das ist ok.
Wenn dir das schwer fällt, empfehle ich dir sehr, eine Familienaufstellung in Betracht zu ziehen um dich raus aus der kindlichen Befangenheit rein in die erwachsene Freiheit zu bringen. Mehr dazu findest du hier.
Und zudem: Wer weiss, wie lange ihr noch so gemeinsam zusammen sein könnt? Auch das hat ein Ende. Das bringt mich zum nächsten Punkt:
Tipp #5: Fokussiere dich auf Gemeinsamkeiten statt auf Unterschiede
Wir sind so gut trainiert darin, Gräben zwischen uns zu ziehen indem wir betonen, was uns unterscheidet. Aber am Ende haben wir – egal ob geimpft oder nicht, politisch rechts oder links, jung oder alt, mehr gemeinsam als wir meinen. Fokussiere dich mal darauf, was du an deiner Familie magst und was euch verbindet. Sprich über gemeinsame schöne Erinnerungen. Mache ehrliche Komplimente und sei milde – mit dir selbst und den Anderen. Keiner ist perfekt. Das verändert deine Energie und Haltung, was deine Familie vielleicht einlädt, es dir gleich zu tun.
Ps: Falls dir beim Gedanken “nett” und “milde” zu deiner Familie zu sein, gleich die Galle hoch kommt, sei milde mit dir selbst. Dann hast du noch unaufgearbeitete Themen mit deiner Familie, die dich befangen machen. Atme tief durch und lies dennoch weiter.
Diese Weihnachten wirst du es vermutlich nicht komplett verändern können, aber du kannst es etwas entspannen.
Und damit nächstes Weihnachten anders laufen kann, arbeite deine Themen auf. Ich sage dir, das ist das befreiendste und energievollste, was du für dich und auch für deine Familie tun kannst.
Ich begleite dich gerne dabei, wenn du raus aus der Familienfalle und rein in deine Freiheit willst. Melde dich hier zum kostenlosen Vorgespräch für dein kraftvolles und entspanntes Neues Jahr.
Tipp #6: Nimm’s nicht persönlich
Was kratzt es die Eiche (oder halt den Weihnachtsbaum), wenn der Eber sich dran reibt … einer meiner Lieblingssprüche, weil er so wahr ist. Egal ob Familie oder sonst was, es ist immer irgendwas, das sich – offensichtlich oder einfach gefühlt – an uns reibt.
Das können wir nicht kontrollieren und hat zudem oft wenig mit uns zu tun. Was wir aber tun können, ist zu lernen, nicht alles so persönlich zu nehmen und stark wie eine Eiche in uns ruhend zu bleiben. Komme was wolle.
Fang also bei dir an, statt dich über die anderen zu nerven. Dann hast du echte Kontrolle und wirst zum Game Changer.
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